Gegensaetze

Heute morgen, als ich in meine Mails schauen wollte, sah ich zufaellig diesen Artikel ueber einen Kindergarten oder Vorschule in Schweden. Hier wird auf-Teufel-komm-raus versucht, Bezuege zu Geschlechtern aus dem Leben der Kinder rauszuhalten. Der 100%ige Gegensatz zu Japan, wo es als gut und richtig gilt, Maedchen und Jungen entsprechend ihrer Charaktere als Maedchen und Jungen zu erziehen. Und teilweise zu einem Grad, der mich wirklich auch anfaengt zu nerven. Onna-no-ko to ieba, … desu. (Apropos Maedchen, die machen/sind/moegen/wollen das und das.) Und Maedchen haben halt Haare, die mindestens ueber die Schultern drueber weggehen. Ein Grund, warum unsere kurzhaarige Kleine, die leider keinerlei Geduld fuer irgendwelche Haare in Schach haltenden Utensilien wie Klips oder Gummis hat, gerne mal fuer einen ONIICHAN (grosses Bruederchen) gehalten wird. Und beim Vorstellen irgendwelcher Speisen oder Waren oder sonst etwas kommt auch in schoener Regelmaessigkeit ein Kommentar wie „Das ist unter jungen Frauen sehr beliebt.“ oder „Die Hauptkonsumenten sind Angestellte in den 30er und 40ern.“

Auch wenn ich mir wirklich fuer Japan wuenschen wuerde, dass man hier mit diesem auch ausbildungsmaessig forciertem Kastendenken (Chuugoku to ieba,
Oolongchan. – Apropos China, Oolongcha (ist das typische Getraenk).) aufhoeren wuerde, so weiss ich ehrlich gesagt nicht, ob man deshalb Geschlechter voellig aufgeben sollte. Den kleinen Unterschied gibt es trotzdem
und wird es immer geben, egal was man dagegen macht. Und ist es nicht darum auch gerade schoen?

2 Kommentare zu “Gegensaetze

  1. Den kleinen Unterschied gibt es trotzdem
    und wird es immer geben, egal was man dagegen macht. Und ist es nicht darum auch gerade schoen?

    Gegenfrage: wenn man komplett aufhören würde, Menschen danach zu unterscheiden, was sie in der Hose haben (und ihnen, sei es nur durch Erwartungshaltung, dementsprechend Verhaltungsmuster aufzuzwingen), würden sich nicht viel interessantere Unterschiede ergeben? Und wäre das nicht viel schöner?

    Sorry, empfindliches Thema.

  2. Nee, Billpi, dann hast du das mit dem Unterschied falsch verstanden. Es gibt nachweislich Unterschiede in der Gehirnentwicklung, die dann z.B. dazu fuehren, dass es eine Tendenz (!) gibt, dass Jungen eher von sich bewegenden Dingen fasziniert sind, den meist empfindlicheren Geschmackssinn und eine Vorliebe fuer rauhere Spiele haben. Die Muetter im Haus hatten ihren Babys nicht bewusst Baelle vorgesetzt oder sie jedes Mal zum Zuganschauen gezwungen, und trotzdem sind sie staendig Baellen hinterhergekrabbelt und hatten so lange gebettelt, bis Mama den Zug mit angeschaut hatte.

    So warum muss man Kinder zu geschlechtslosen Es-Wesen erziehen? Das geht, finde ich, genau zu weit wie die starren Rollenschemen in Japan.

    Was mich naemlich bei Japan ehrlich gesagt nervt, ist, dass die Betonung dieser Tendenzen so weit getrieben wird, dass keinerlei Raum fuer Spielarten gelassen wird. Rot ist rot, weiss ist weiss, rosa gibt es nicht. Und wenn sie doch Rosa sehen, dann wird es halb zweifelnd, halb „troestend“, dass sich das spaeter gibt, betrachtet. Sorry, aber was ist an Rosa falsch oder korrekturbeduerftig?

    Und ja, fuer Japan waere es z.B. gut, wenn es bei Bewerbungen keine Fotos gaebe und man am besten Vornamen auch nur abkuerzen wuerde, damit Bewerber wirklich nach den Faehigkeiten und nicht, wie du gesagt hattest, nach dem in der Hose bewertet werden. Obwohl, wieviele Bewerberinnen tragen denn ne Hose? Weibliche Wesen tragen natuerlich kurze Roecke!! Und wo einen die Schulregeln nicht einschraenken, da machen es dann die Konventionen oder der Wille, dazuzugehoeren. Ich habe Toechterle bewusst keine Kleider oder Roecke ausgesucht, das macht sie selber und findet sie gut.

    Und meiner bescheidenen Meinung nach werden genau auch die Rollenschemen weiterhin dafuer sorgen, dass Gays/Lesben und andere noch sehr lange bis ewig darauf warten koennen, dass ihre Partnerschaft anerkannt wird oder sie ein Recht auf Adoption bekommen. Solange es diese Denkmuster von Mann, Frau und damit auch Familie gibt, wird hier eine Familie auch nur aus Vater, Mutter, Kind bestehen.

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